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«Chlorothalonil-Metaboliten: Trinkwasserqualität in den Zürcher Gemeinden weiterhin sehr gut»: Medienmitteilung

Auf Ersuchen des Gemeindepräsidentenverbandes wurde vom Kanton erfreulicherweise eine «Taskforce Chlorothalonil-Metaboliten» eingesetzt, in der alle relevanten Stakeholder rund ums Trinkwasser Einsitz haben. In diversen Medien wurden seit letztem Jahr unvollständige Informationen zur Trinkwasserqualität vermittelt, die in der Bevölkerung Ängste ausgelöst haben. Mit der heutigen Präsentation der Gesundheits- undf der Baudirektion wird bestätigt: die Trinkwasserqualität in den Zürcher Gemeinden ist sehr gut.

Die Diskussion um die Reduktion der Chlorothalonil-Metaboliten-Werte durch den Bund dauert an. Die Qualität des Trinkwassers ist verständlicherweise ein sehr emotionales Thema. Chlorothalonil ist ein Fungizid, das seit den 1970er-Jahren gegen Pilzbefall eingesetzt wurde. Dessen Verwendung ist seit 2020 nun aber verboten. Gleichzeitig wurden die Höchstwerte im Trinkwasser massiv vermindert, weshalb in diversen Regionen in der Schweiz, auch im Kanton Zürich, überhaupt Höchstwerte überschritten werden. Relevant hinsichtlich der Qualität des Trinkwassers ist der Metaboliten-Gehalt im Leitungsnetz, nicht im Grundwasser.
Der Gemeindepräsidentenverband des Kantons Zürich (GPV ZH) ist sehr erfreut, dass die kantonale Gesundheitsdirektion und die Baudirektion das Ersuchen um Einsetzung einer «Taskforce Chlorothalonil – Metaboliten» positiv aufgenommen haben und dass der GPV ZH sowie die Fachleute der Wasserversorgungen Einsitz nehmen konnten. Der Trinkwasserqualität der Zürcher Gemeinden soll damit die höchste Priorität zuge-messen werden. Das Kantonale Labor und das AWEL haben die Vorgehensweise und die Schnittstellen kompetent abgestimmt. Damit kann viel zur Versachlichung einer zum Teil nicht fundierten Diskussion in den Medien beigetragen werden.

Das Trinkwasser in den Zürcher Gemeinden ist weiterhin gut bis hervorragend, es genügt weiterhin höchsten Qualitätsansprüchen. Wo Massnahmen notwendig sind, um auch die kurzfristig massiv reduzierten Werte zu erreichen, werden diese selbstverständlich ergriffen. Die Zürcherinnen und Zürcher können auch weiterhin stolz auf ihr sauberes Trinkwasser sein. Dessen Qualität und dessen nachhaltiger Schutz ist eines der grundlegendsten Anliegen der Bevölkerung ebenso wie der Verantwortlichen der Wasserversorgungen und der zuständigen kommunalen, kantonalen und nationalen Behörden. Entsprechend kritisch und sensibel waren die Reaktionen auf die Mitteilungen der Medien im Spätsommer 2019.

Die Chlorothalonil-Metaboliten im Grundwasser hingegen werden sich infolge der Nichtverwendung des chemischen Stoffes insbesondere in der Landwirtschaft erst innerhalb vieler Jahre oder gar Jahrzehnte abbauen. Dieser Prozess kann nicht beeinflusst werden.
Mittel- bis langfristig werden in einigen Zürcher Regionen Massnahmen getroffen werden müssen, um betroffenen Gemeinden zu neuen, wirtschaftlicheren Möglichkeiten zur Beschaffung der Ressource Wasser zu verhelfen. Die kantonalen Stellen werden diese Prozesse unterstützen. Die von der Neufestsetzung des Höchstwertes für Chlorothalonil-Metaboliten von 0.1 ug/l stark betroffenen Gemeinden betreiben einen hohen organisatorischen und finanziellen Mehraufwand, um den vom Bund gewünschten Höchstwert für Chlorothalonil-Metaboliten von 0.1 ug/l durch Massnahmen im kommunalen Leitungsnetz oder Zukauf von Trinkwasser einzuhalten. Bei redundanten Systemen wird derzeit wo notwendig nicht belastetes Trinkwasser anderer Wasserversorgungen beigemischt, damit die Werte eingehalten werden können. Ist das nicht möglich, müssen andere, kostspieligere Lösungen gefunden werden. Es ist zu berücksichtigen, dass die neuen Höchstwerte sehr kurzfristig festgelegt wurden und gerade deshalb in Einzelfällen überschritten werden.

Wermutstropfen ist der finanzielle Aufwand, der den Wasserversorgungen und letztendlich den Gemeinden entsteht. Ob die derzeitigen Bemühungen auf nationaler Ebene hier mindestens teilweise Abhilfe schaffen können, ist offen. Mindestens bei den planerischen Überlegungen hat der Kanton Zürich seine Unterstützung signalisiert, was positiv zu werten ist.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass im Kanton Zürich alles Trinkwasser auch heute weiterhin problemlos geniessbar ist. Alle notwendigen Schritte sind eingeleitet, um die höchste Qualität des Trinkwassers in den Zürcher Gemeinden auch weiterhin sicherzustellen.

 

Weitere Auskünfte
Jörg Kündig, Präsident GPV, GP Gossau, 079 412 58 61, joerg.kuendig@bluewin.ch
Marco Hirzel, GP Pfäffikon, 079 401 05 02, marco.hirzel@pfaeffikon.ch



Datum der Neuigkeit 15. Sept. 2020