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21.12.2024 19:29:38
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EINBLICK 2: Der GPV und die Bekämpfung der Landflucht
1949 organisiert der GPV eine grosse Tagung zum Thema "Die Bekämpfung der Landflucht – Gegen die Verstädterung der Landschaft". Die Tagung dauert zwei Tage und behandelt zahlreiche Probleme, mit denen sich kleine Dörfer herumschlagen müssen. Für die Tagung werden namhafte Referenten aufgeboten. O. Wartenweiler, Chef des kantonalen Statistischen Amtes, zeigt auf, dass die Abwanderung in den letzten fünf Jahrzehnten tatsächlich markant gewesen sei. Als Grund dafür nennt er die Industrialisierung. Ein Jugendsekretär E. Jucker aus Rüti führt aus, dass die Stadt namentlich für Menschen, die die Anonymität suchen, ein attraktiver Ort sei. Professor E. Egli von der Universität Zürich lobt das kulturelle Leben auf dem Land und sagt, wegen der ländlichen Kultur würde wieder vermehrt eine Rückwanderung stattfinden. Winterthurs Stadtpräsident H. Rüegg nimmt demgegenüber die Stadt in Schutz nimmt und betont ihre Werte. Der damalige SBB-Generaldirektor Wanner kündigt an, dass die SBB ihr Angebot im Sinne der Landgemeinden ausbauen wollen. Schliesslich befassen sich die Gemeinden an der Tagung auch intensiv mit dem Instrument des Finanzausgleichs, um der Landflucht entgegenzuwirken. Die wesentlichen Ergebnisse der Tagung werden in einer Broschüre publiziert.
Was aber folgt danach? Konkret entsteht ein "Komitee der finanzschwachen Gemeinden", das gesamtschweizerisch abgestützt ist und eine ständige Beobachtungsstelle schaffen will. Was aus dieser Stelle geworden ist, ist nicht bekannt. Jedoch macht es den Anschein, als habe die Tagung mehrere Themen ganz oben auf die Traktandenliste des GPV gesetzt. So stösst man ab den 1950er-Jahren häufiger auf soziale und verkehrstechnische Frage und natürlich immer wieder auf Themen rund um den Finanzausgleich. So oder so beschäftigen diese Fragestellungen die Gemeinden über die Jahre immer wieder. Und das Problem der Landflucht löst sich ab den 1960er-Jahren fast von selbst: Weil der Autokauf für immer breitere Schichten erschwinglich wird, können Wohnsitze einfacher mit einer gewissen Distanz vom Arbeitsplatz gewählt werden. Die Gründung des Zürcher Verkehrsverbunds in den 1990er-Jahren fördert diesen Trend weiter. Mit der Zeit tritt eine Umkehr der Ströme ein, nämlich von der Stadt zum Land. Auch das sollte den GPV einige Jahrzehnte später beschäftigen. (Mehr Informationen im Download unten) Bild: Erlenbach ist um 1920 noch ein typisch ländliches Dorf. Mit der in den 1960er-Jahren beginnenden Rückwanderung von den Städten auf das Land entwickelt es sich zu einer Agglomerationsgemeinde. Landflucht.pdf (pdf, 302.2 kB) |
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